Afrikaner Schwarze Mohren in der Gemäldegalerie Dresden Führung
Bereits er erste Raum der Gemäldegalerie setzt den Ton/ macht klar, wer hier das Sagen hat und wessen Geschichte hier erzählt werden soll. Porträts von August II und seinem Sohn August III zu Pferde, in Rüstung und gebieterischem Gestus. Sie sind die Regenten, sie bestimmen und sie sammeln Kunst. Im Hintergrund ein schwarzer Diener... Tatsächlich Hofmohren, nachweisbar ?? Zahl, darunter auch Taufkind... Amo.. Noch ist ihre höfische Rolle im Schloss als Lampenträger oder “Mohr” im HGG repräsentiert. Selbst der “fürstliche” Mohr Dinglingers ist ganz unherrschaftlich mit breitem Lächeln und dem Herbeitragen einer schweren Last dargestellt. Was nicht ausschließt, dass August der Starke als König der Afrikaner auftritt, blackfacing.
Während Dinglingers Fürst arbeiten muss wie ein Diener, dürfen in der religiösen Malerei Schwarze auch würdevolle Positionen einnehmen. Seit dem 15. Jahrhundert... Am würdevollsten in den Hl. Drei Königen...
Als Diener bei Rubens...
Ganz nahe an der Realität bei Aert de Gelder.
Rosalba
Porträt Ende des 18. Jahrhundert
In der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden finden sich mehrere Werke, in denen Afrikaner, Schwarze oder Sklaven dargestellt werden. Schwarze erscheinen als Diener, Pagen oder Sklaven – etwa in den Werken von Anthonis van Dyck oder Peter Paul Rubens. Diese Figuren wurden meist als Zeichen von Reichtum, Weltoffenheit und Macht des Auftraggebers integriert und dienten der Inszenierung von Exotik und sozialer Hierarchie.
Die Darstellung erfolgte dabei oft stereotypisierend: Schwarze Menschen wurden selten als eigenständige Persönlichkeiten, sondern als Accessoires, Statussymbole oder allegorische Figuren abgebildet. Sie trugen prächtige Kleidung, exotische Accessoires oder exotische Tiere, um das Bild des „Fremden“ zu verstärken. In mythologischen oder religiösen Kontexten, etwa in der Anbetung der Könige, tauchen Afrikaner als einer der Heiligen Drei Könige auf. Die künstlerische Umsetzung reflektiert somit sowohl die kolonialen und gesellschaftlichen Realitäten der Zeit als auch die europäische Faszination für das „Andere“, wobei die Perspektive der Dargestellten selbst kaum sichtbar wird.