Kein anderer Fürst prägte das Schloss so stark wie der sächsische Kurfürst und polnische König August der Starke.

Wir erleben den Prunk seines Paradeappartements mit dem Audienzsaal und dem Schlafzimmer und erfahren, warum eine Hochzeitsfeier von 1719 Dresden bis heute prägt. Und erkunden die barocken Schätze des Neuen Grünen Gewölbes mit dem Goldenen Kaffeeservice und dem Thron des Großmoguls.

 

Info: Führung durch die Paraderäume und das Neue Grüne Gewölbe im Residenzschloss.

Dauer: 1,5 Stunden.

Preis:  40 € pro Person - Gruppenpreis (ab 4 Personen)  120 € ( inkl. MwSt, zzgl. Eintritt).

Besucherinformation

Paraderäume, Residenzschloss Dresden, Theaterplatz

Öffnungszeiten: täglich, 10-17 Uhr, dienstags geschlossen, Freitag 10-19 Uhr. Änderungen an Feiertagen möglich.

Eintritt: 16 €, ab 10 Personen 14,50 €, unter 17 Jahre frei.

Höhepunkte der Führung

Führung Paraderäume Dresden Residenzschloss

Figurine von August des Starken

Rundgang Residenzschloss Dresden August der Starke Paraderäume

Blick in den Audienzsaal  in den Paraderäumen Augusts

Führung Grünes Gewölbe Residenz Dresden

Der Thron des Großmoguls (Detail) im Neuen Grünen Gewölbe

Rundgang Schloss Dresden Führung Grünes Gewölbe Dresden

Detail des Goldenen Kaffeeservices von August dem Starken

Die Paraderäume

 

Die Paraderäume des Dresdner Residenzschlosses zählen zu den bedeutendsten Zeugnissen höfischer Raumkunst in Europa. Sie verkörpern das Streben nach fürstlicher Repräsentation, höfischer Hierarchie und ästhetischer Vollendung im absolutistischen Zeitalter. Ihre Geschichte ist zugleich ein Spiegel der wechselvollen Schicksale Sachsens: von der glanzvollen Blüte am Hof Augusts des Starken, über die fast vollständige Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bis zur aufwendigen musealen Rekonstruktion im 21. Jahrhundert. 

Sie entstanden Anfang des 18. Jahrhunderts unter August dem Starken (reg. 1694–1733) im Zuge einer umfassenden Renovierung und Barockisierung des Residenzschlosses. Sie waren Ausdruck seiner politischen Ambition und dienten als festlicher Rahmen für die Hochzeit seines Sohnes mit Maria von Österreich, Erzherzogin von Österreich.

Das Paradeappartements aus einer Raumfolge, die am Ecktafelgemach beginnt, über zwei Vorzimmer zum Audienzsaal führt und im Paradeschlafzimmer endet. Dieser architektonische Parcours bildete das zeremonielle Rückgrat, in dem Besucher die Rangordnung des Hofes physisch durchschritten. 

Die überaus reiche Ausstattung besteht aus kostbaren Wandbespannungen aus Brokat und Damast, edlen Möbeln, französischen Spiegeln und Augsburger Silbermöbeln. 

1945 wurden die historischen Räume nahezu vollständig vernichtet. Nur wenige originale Ausstattungsstücke konnten gerettet werden, darunter Fragmente von Textilien, vor allem aber Möbel wie den Audienzstuhl Augusts des Starken, Uhren und Gemälde. Die Räume selbst existierten über Jahrzehnte hinweg nur noch als Ruinen, die Geschichte höfischer Repräsentation schien unwiederbringlich verloren. 

In der DDR begannen die ersten Arbeiten, vor allem Recherchen über die verlorene Ausstattung und Sicherungsmaßnahmen. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands konnte an die Umsetzung gedacht werden, getragen von wissenschaftlicher Forschung und restauratorischer Expertise . Grundlage bildeten neben archivalischen Plänen, Fotografien und Inventaren auch aufwendige Materialanalysen und handwerkliche Technologien des 18. Jahrhunderts, die eigens wiederbelebt wurden. 

2019 wurden die Paraderäume nach über zehnjähriger Rekonstruktionsarbeit feierlich wiedereröffnet, die letzten Arbeiten wurden 2024 beendet.

Die Rekonstruktion der Paraderäume ist ein herausragendes Beispiel handwerklicher Exzellenz und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Als musealer Erlebnisraum machen sie höfische Pracht, Zeremoniell und Selbstverständnis sächsischer Herrscher sinnlich erfahrbar und stehen beispielhaft für die Verbindung von Geschichte, Kunst und Gegenwart . 

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