Burg, Ruine, Schatzkammer: das Dresdner Residenzschloss ist ein wahres Geschichtsbuch aus Stein.
Kein anderes Gebäude Dresdens steht so wie das Residenzschloss für die spannungsreiche Geschichte der Stadt. Aus einer kleinen Burg erwuchs ein prächtiges Schloss, das nach seiner Zerstörung 1945 als sächsischer Louvre wiedererstanden ist. Wir tauchen ein in die Geschichte des Schlosses und seiner fürstlichen Bewohner, erkunden die verschiedenen Höfe, Fassaden, Tore und Monumente und besteigen den Hausmannsturm, um von dort den schönsten Blick auf die Stadt und das Residenzschloss zu genießen.
Leistung: Schlossrundgang (ohne Museen) mit Hausmannsturm.
Dauer: 1,5 Stunden.
Preis: 35 € pro Person; Gruppenpreis ab 4 Personen 140 € (inkl. MwSt.), zzgl. Eintritt Hausmannsturm.
Besucherinformation
Residenzschloss Dresden, Theaterplatz
Öffnungszeiten: täglich, 10-17 Uhr, dienstags geschlossen, Freitag 10-19 Uhr. Änderungen an Feiertagen möglich.
Eintritt: 16 €, ab 10 Personen 14,50 €, unter 17 Jahre frei.

Der Hausmannsturm

Bick in den Stallhof

Die Westfassade mit Hausmannsturm

"Wilde Frau" im Großen Schlosshof
Das Residenzschloss
Das Dresdner Residenzschloss zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der sächsischen Geschichte. Über Jahrhunderte hinweg diente es als politisches, kulturelles und künstlerisches Zentrum der sächsischen Herzöge, Kurfürsten und Könige und spiegelt in seinen Mauern die wechselvolle Geschichte Sachsens wider. Die Entwicklung des Schlosses ist eng mit der Geschichte der Stadt Dresden, dem Wandel europäischer Architektur und den politischen Umbrüchen vom Mittelalter bis in die Gegenwart verknüpft.
Seine Ursprünge reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Um 1200 wurde an der Stelle des heutigen Schlosses eine Burganlage errichtet, die ursprünglich als Sitz des Meißner Markgrafen diente und sowohl Schutz- als auch Verwaltungssitz war. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1289. Im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts entwickelte sich die Burg zur bevorzugten Residenz der Wettiner, die als Markgrafen, dann Herzöge und später Kurfürsten von Sachsen agierten.
Zu dieser Zeit war das Schloss noch eine eher befestigte Anlage mit romanischen und gotischen Elementen. Die Renaissance markiert einen entscheidenden Abschnitt in der Entwicklung des Dresdner Residenzschlosses. Unter Kurfürst Moritz von Sachsen (reg. 1541–1553) und seinen Nachfolgern wurde das Schloss ab etwa 1547 grundlegend umgestaltet und erweitert. Die mittelalterliche Burg wurde zu einem repräsentativen Renaissanceschloss umgebaut. Besonders die Errichtung des Kleinen Schlosshofs und des Hausmannsturms, der bis heute das Stadtbild Dresdens prägt, zeugen von der Blütezeit der Renaissance in Sachsen.
Im 17. und frühen 18. Jahrhundert erlebte das Schloss seine barocke Glanzzeit. Unter Kurfürst Friedrich August I., besser bekannt als August der Starke (reg. 1694–1733), wurde es einer umfassenden Umgestaltung im Stil des Barock unterzogen. In dieser Epoche entstanden auch die berühmte Schatzkammer, das Grüne Gewölbe, und die Rüstkammer, die zu den bedeutendsten Kunstsammlungen Europas zählen. Zeremonien, Festbankette und Theateraufführungen machten das Schloss zum glanzvollen Mittelpunkt des kulturellen Lebens in Sachsen und Polen, denn August der Starke war zudem König von Polen. Das Schlossareal wurde um den Zwinger, die Hofkirche und das Taschenbergpalais erweitert.
Mit der Auflösung des sächsischen Königreichs nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 und der Abdankung der Wettiner verlor das Schloss seine Funktion als Residenz. Der Freistaat Sachsen übernahm die Verwaltung, und das Gebäude entwickelte sich zunehmend zum Museum und Ort für öffentliche Ausstellungen.
Eine der einschneidendsten Zäsuren in der Geschichte des Dresdner Residenzschlosses war die Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs. Bei den verheerenden Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde das Schloss schwer beschädigt. Dach, Innenräume und viele Kunstschätze fielen den Flammen zum Opfer, nur die Außenmauern blieben in weiten Teilen erhalten.
Nach Kriegsende lag das Schloss jahrzehntelang als Ruine im Herzen Dresdens. Die DDR begann ab den 1960er Jahren mit Sicherungsmaßnahmen, der Wiederaufbau war in 80er Jahren geplant, konnte aber aus finanziellen Grünen nicht durchgeführt werden. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurden umfassende Restaurierungs- und Wiederaufbaumaßnahmen eingeleitet. Die Idee war es, das Schloss nicht exakt in den Zustand vor 1945 zu versetzen, sondern als "Monument der sächsischen Geschichte" wieder zu errichten.
Heute beherbergt es zahlreiche Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, darunter das Historische und das Neue Grüne Gewölbe, die Rüstkammer, das Münzkabinett und die Kupferstich-Kabinette. Die aufwendig restaurierten Prunkräume, wie der Riesensaal und das Paradeschlafzimmer, zeugen von der Pracht vergangener Epochen.