Correggio

Die Restaurierung eines Meisterwerks

Die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden beherbergt einige der bedeutendsten Werke der europäischen Kunstgeschichte – darunter auch Meisterwerke des italienischen Malers Antonio Allegri da Correggio (ca. 1489–1534). Heute steht Correggio im Schatten von den großen Meistern der Renaissance wie Raffael und Michelangelo, dabei war er einer der innovativsten Künstler der Hochrenaissance und Frühbarockzeit.  

Mit insgesamt vier Altargemälden von Correggio besitzt die Gemäldegalerie den weltweit größten Bestand seiner Altarbilder. Dazu zählt die "Heilige Nacht" um 1528/30), die gemeinsam mit den drei anderen Gemälden im 18.Jahrhundert aus der Estensischen Galerie aus Modena angekauft wurde und nach Dresden kam. Dort wurde das Werk vom damaligen Galerieinspektor als "Bild, welches in ganz Europa als die berühmte Nacht von Correggio bekannt ist" verzeichnet. Es ist Correggios bekanntestes Altargemälde und gehört zu den einflussreichsten Werken der westlichen Kunstgeschichte.  

Das früheste dokumentierte Altarbild, die "Madonna des Heiligen Franziskus" (1514/15) wird seit 2022 restauriert. In einem eigens errichteten Gläsernen Atelier können die Museumsbesucher den Restauratoren bei ihrer Arbeit zusehen.  

Die Madonna des heiligen Sebastian wurde um 1524 von Correggio für die Bruderschaft des heiligen Sebastian in Modena gemalt. Historische Überlieferungen belegen, dass das Altarbild bereits im Besitz der Bruderschaft beschädigt war und sich sein Zustand in den folgenden Jahrhunderten verschlechterte. Die heute auffälligste Veränderung ist die wellenartige Oberfläche, welche sich auf die Verwendung ungeeigneter Bretter bei der Herstellung zurückführen lässt. Aufgrund der konvexen Brettverwölbungen kam es besonders an den Leimfugen zu Farbschichtlockerungen und -verlusten. 

Nach Beendigung der Arbeiten wird das Altarbild den Mittelpunkt einer Sonderausstellung bilden, die ab September 2026 in der Gemäldegalerie zu sehen sein wird.