Eine Schnecke zu Füßen Marias, eine fliegende Taube aus Stein und ein Totenkopf neben einem Blumenstrauß.

In zahlreichen Gemälden erscheinen auf den ersten Blick merkwürdige, irritierende oder gar abstoßende Details. Diese Führung schaut genauer hin und stellt die Frage: was will uns der Maler damit sagen? 

 

Info: Führung in der Gemäldegalerie Alte Meister.

Dauer: 1,5 Stunden.

Preis: 35 € pro Person, Gruppenpreis (ab 4 Personen) 110 € (inkl. MwSt., zzgl. Museumseintritt)

Besucherinformation

Gemäldegalerie Alte Meister, Theaterplatz

Öffnungszeiten: Di-So, 10-17 Uhr. Änderungen an Feiertagen möglich.

Eintritt: 16 €, ab 10 Personen 14,50 €, unter 17 Jahre frei.

Impressionen der Führung

Führung Gemäldegalerie Alte Meister Dresden

Eine Schnecke zu Füßen Marias in Franscesco Cossas Altar.

Gemäldegalerie Dresden Führung Rundgang Meisterwerke der Malerei

Eine Uhr auf einem Tisch bei Willem Claesz. Heda.

Gemäldegalerie Dresden Führung Raffael Rembrandt Vermeer

Eine "Notlage" bei Canaletto

Rundgang Gemäldegalerie Dresden

Ein Lob auf Hering und Butterbrot.

Vom Keinen zum Großen

 

Wer vor einem Gemälde eines alten Meisters steht, wird oft vom Gesamteindruck, von Farblichkeit, Komposition und Motiv in den Bann gezogen. Doch es sind gerade die kleinen, scheinbar nebensächlichen Details, die bei näherer Betrachtung Spannung erzeugen und den wahren Reichtum eines Kunstwerks offenbaren. Diese verborgenen Hinweise sind weit mehr als bloßer Zierrat – sie sind Schlüssel zum Verständnis von Zeit, Gesellschaft und Persönlichkeit der dargestellten Szenen. 

Ein winziger Schlüsselbund, der am Gürtel einer Figur hängt, ein unscheinbares Buch auf einem Fenstersims, ein kaum sichtbarer Blickkontakt zwischen zwei Personen im Hintergrund – solche Details sind wie geheime Botschaften, die von den Maler*innen bewusst platziert wurden. Sie spiegeln oft die Symbolik und das geistige Klima ihrer Epoche wider, erzählen von Macht, Glauben, sozialem Status oder persönlichen Schicksalen. Die alten Meister waren Meister des Andeutens: Wer genau hinsieht, erkennt, wie sie politische Entwicklungen, gesellschaftliche Umbrüche oder auch ganz persönliche Hoffnungen und Ängste in das große Bild verwoben haben. 

Besonders spannend wird es, wenn diese Details zum Ausgangspunkt einer Entdeckungsreise werden. Plötzlich verwandelt sich das Bild in ein Rätsel, dessen Lösung mit jedem neu gefundenen Motiv einen Schritt näher kommt. Forscher*innen und Kunstliebhaber*innen spüren dem Sinn von Blumen, Tieren, Farben oder alltäglichen Gegenständen nach und entschlüsseln dabei ganze Welten, die dem flüchtigen Blick verborgen bleiben. 

So werden Gemälde alter Meister zu lebendigen Zeugnissen, die Zeit und Raum überwinden. Wer sich auf die Suche nach Details begibt, begegnet den Künstler*innen selbst – als scharfe Beobachter*innen, kluge Erzähler*innen und manchmal auch als humorvolle Kommentator*innen ihrer Zeit. In diesen kleinen Dingen liegt die große Faszination: Sie verbinden uns unmittelbar mit dem Denken, Fühlen und Staunen vergangener Generationen und machen jedes Bild zu einem Abenteuer, das nie ganz abgeschlossen ist. 

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